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Biologika

Biologika sind eine Untergruppe der Basismedikamente, im klinischen Sprachgebrauch auch mit dem englischen Wort Biologicals bezeichnet.

Biologische krankheitsmodifizierende Medikamente – kurz: bDMARDs oder „Biologika“ – sind biotechnologisch hergestellte Eiweißstoffe, die aus lebenden Zellkulturen gewonnen werden. Sie greifen in Mechanismen der Krankheitsentstehung ein, indem sie gezielt bestimmte Substanzen des Immunsystems abfangen und ausschalten oder ihre Bindungsstellen besetzen und damit blockieren.

Biologika müssen per Spritze ins Unterhautgewebe (subkutan) oder per Infusion intravenös gegeben werden. Bislang können die Wirkstoffe nicht in Tablettenform eingenommen werden, weil die Moleküle im Magen-Darm-Trakt abgebaut werden. Biologika kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn mindestens ein synthetisches krankheitsmodifizierendes Medikament wie MTX versagt hat.

Biosimilars: Nachahmerprodukte der originalen Biologika

Seit einiger Zeit gibt es auch sogenannte Biosimilars, also Nachahmerprodukte der originalen Biologika. Nach Patentablauf der originalen Biologika kommen in der Regel nach und nach verschiedene Biosimilars auf den Markt, die etwas kostengünstiger als die Originale sind.

Da Biologika das Immunsystem dämpfen, ist der Körper während der Therapie anfälliger gegenüber Infektionen oder „schlafenden Infektionen“ – zum Beispiel kann eine abgelaufene Tuberkulose wieder aktiv werden.

Deswegen dürfen Patientinnen und Patienten, die mit Biologika behandelt werden, nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden. Es ist wichtig, den Impfstatus vor Therapiebeginn zu überprüfen und gegebenenfalls aufzufrischen. Ebenso muss vor Therapiebeginn eine Infektionserkrankung sicher ausgeschlossen werden.

Im Zweifel Rat suchen

Die auf den folgenden Seiten dargestellten Biologika und Biosimilars sind nur die gebräuchlichsten Arzneimittel gegen entzündlich-rheumatische Erkrankungen. Insbesondere der Markt für Biosimilars wächst ständig. Ärztinnen und Ärzte müssen bei der Verordnung von Biologika künftig den Preis mit im Blick halten und gegebenenfalls auf ein preisgünstiges Biosimilar ausweichen.

Im Zweifel gilt: Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie Fragen zu Ihrem Medikament haben oder eine Nebenwirkung beobachtet haben, die Sie auf Ihr Präparat zurückführen.

Um Original-Biologika und Biosimilars voneinander zu unterscheiden, wird die englische Bezeichnung „bDMARD“ in zwei Fraktionen aufgeteilt:

Biologikum: bDMARD

  • Original-Biologikum: boDMARD
  • Biosimilar: bsDMARD

Im Vergleich zu den klassischen Basismedikamenten (csDMARDs) wirken die Biologika schneller und halten das Voranschreiten der Krankheit wirksam auf. Sie werden jedoch beispielsweise bei der rheumatoiden Arthritis erst bei Versagen der klassischen Basistherapie mit csDMARDs eingesetzt, da bei rechtzeitigem Einsatz der konventionellen Basistherapie bei vielen Patienten die Erkrankung gut beherrscht wird. Es sind auch die deutlich höheren Kosten der Biologika zu bedenken und man weiß noch wenig über mögliche gefährliche Langzeitwirkungen. 
 

Im Bereich der Rheumatologie zugelassene Biologika in der Europäischen Union:

(Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass das jeweilige Biologikum [Original wie Biosimilar] auch schon auf dem deutschen Markt erhältlich ist; Stand: März 2025)

  • Wirkstoffname: Abaloparatid (greift in den Knochenstoffwechsel ein)
    Handelsname: Eladynos®
  • Wirkstoffname: Abatacept (Blocker der T-Lymphozyten Aktivierung)
    Handelsname: Orencia®
  • Wirkstoffname: Adalimumab (TNF-alpha-Blocker)
    Handelsname: Humira®; Biosimilars: Amgevita®, Imraldi®, Hyrimoz®, Hulio®, Idacio®, Hefiya®, Amsparity®, Yuflyma®, Hukyndra®, Libmyris®
  • Wirkstoffname: Anakinra (Interleukin-1-Blocker)
    Handelsname: Kineret® 
  • Wirkstoffname: Anifrolumab (Interferon-alpha-Rezeptor-Blocker)
    Handelsname: Saphnelo® 
  • Wirkstoffname: Belimumab (Verringert die Anzahl von B-Lymphozyten)
    Handelsname: Benlysta®
  • Wirkstoffname: Benralizumab (Interleukin-5a-Rezeptor-Blocker)
    Handelsname: Fasenra®
  • Wirkstoffname: Bimekizumab (Interleukin-17A- und Interleukin-17F-Blocker)
    Handelsname: Bimzelx®
  • Wirkstoffname: Canakinumab (Interleukin-1-Blocker)
    Handelsname: Ilaris®
  • Wirkstoffname: Certolizumab Pegol (TNF-alpha-Blocker)
    Handelsname: Cimzia®
  • Wirkstoffname: Denosumab (greift in den Knochenstoffwechsel ein)
    Handelsname: Prolia®; Biosimilar: Jubbonti®
  • Wirkstoffname: Etanercept (TNF-alpha-Blocker)
    Handelsname: Enbrel®; Biosimilars: Benepali®, Erelzi®, Nepexto® 
  • Wirkstoffname: Golimumab (TNF-alpha-Blocker) 
    Handelsname: Simponi®  
  • Wirkstoffname: Guselkumab (Interleukin-23-Blocker)
    Handelsname: Tremfya®
  • Wirkstoffname: Infliximab (TNF-alpha-Blocker)
    Handelsname: Remicade®; Biosimilars: Inflectra®, Remsima®, Flixabi®, Zessly®
  • Wirkstoffname: Ixekizumab (Interleukin-17A-Blocker)
    Handelsname: Taltz®
  • Wirkstoffname: Mepolizumab (Interleukin-5-Blocker)
    Handelsname: Nucala®
  • Wirkstoffname: Risankizumab (Interleukin-23-Blocker)
    Handelsname: Skyrizi®
  • Wirkstoffname: Rituximab (Antikörper gegen CD20 positive B Lymphozyten)
    Handelsname: MabThera®; Biosimilars: Truxima®, Rixathon®, Riximyo®, Ruxience®, Ituxredi®
  • Wirkstoffname: Romosozumab (greift in den Knochenstoffwechsel ein)
    Handelsname: Evenity®
  • Wirkstoffname: Sarilumab (IL-6-Rezeptor-Blocker)
    Handelsname: Kevzara®
  • Wirkstoffname: Secukinumab (Interleukin-17A-Blocker)
    Handelsname: Cosentyx®
  • Wirkstoffname: Teriparatid (greift in den Knochenstoffwechsel ein)
    Handelsname: Forsteo®; Biosimilars: Terrosa®, Movymia®, Livogiva®, Sondelbay®, Kauliv®
  • Wirkstoffname: Tocilizumab (Interleukin-6- Blocker)
    Handelsname: RoActemra®, Tyenne®, Tofidence®, Avtozma®
  • Wirkstoffname: Ustekinumab (Interleukin-12- und Interleukin-23-Blocker)
    Handelsname: Stelara®; Biosimilars: Uzpruvo®, Pyzchiva®, Steqeyma®, Eksunbi®, Fymskina®, Otulfi®, Wezenla®, Yesintek®